Ist alte Schule oldschool? Zum "Nutzen" von Anglizismen in Deutschraptexten

Authors

DOI:

https://doi.org/10.21248/jlcl.36.2023.237

Keywords:

Anglizismus, Hip-Hop, Deutschrap, Code-Switching, Crossing,, Fachsprache,, Nomination, Graphematik, Morphologie, Sprachwandel, Sprachökonomie

Abstract

Der vorliegende Beitrag vergleicht die Verwendung der anglizistischen Nomination old school und der nativen Entsprechung Alte Schule im Hip-Hop-Subkorpus des Songkorpus (Schneider 2020). Dieser Vergleich erfolgt auf zwei Ebenen: Zum einen wird die diskurs-spezifische Verwendung anhand eines adaptierten Analyse-Frameworks für Hip-Hop-Texte von Androutsopoulos und Scholz (2002) untersucht, zum anderen wird der syntaktische und morphologische Gebrauch in den Deutschraptexten analysiert. Dabei zeigt sich, dass es jeweils spezifische Verwendungstendenzen auf diskursiver Ebene gibt, die wesentlichsten Unterschiede aber in der syntaktischen und morphologischen Verwendung auftreten, allen voran in der höheren Produktivität der anglizistischen Nomination. Es wird dafür argumentiert, dass sich dies unter anderem auf sprachstrukturelle bzw. wortformale Spezifika des Englischen zurückführen lässt, wie den nicht vorhandenen Flexionssuffixen der Adjektive. Damit werden die in der Anglizismenforschung etablierten Überlegungen zu Verwendungsgründen um eine simple, aber gegebenenfalls folgenreiche Beobachtung ergänzt, die sich vor allem bei den sprachökonomischen Ansätzen einordnen lässt. Schließlich wird darüber auf diskursiver Ebene wiederum auch ein Bezug zu terminologischen Vorteilen hergeleitet: Trotz flexibler Verwendung wird das schriftliche Abbild bei Wortbildungen geschont (Oldschoolstyle, Oldschool-Aufnahmen, Oldschooler), was für die Wiedererkennbarkeit des Diskurselements – neben der zusätzlichen Auszeichnung durch die Eigenschaft ‚fremdsprachig‘ – zuträglich sein könnte.

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Published

2023-05-15

How to Cite

Gierke, M. (2023). Ist alte Schule oldschool? Zum "Nutzen" von Anglizismen in Deutschraptexten. Journal for Language Technology and Computational Linguistics, 36(1), 39–72. https://doi.org/10.21248/jlcl.36.2023.237